05. April 2014
Sands Of Time
Während wir Gutbürger-Filstal-Autofahrer brav unsere Plaketten an die Windschutzscheiben kleben, wenn wir unverschämterweise unser Geld am Tresen des Ulmer Einzelhandels liegen lassen wollen, beschreitet man in Afrika völlig neue Wege zur Luftreinhaltung:
Dort wird der anfallende Feinstaub mit dem erstbesten strammen Südwind außer Landes geblasen... millionentonnenweise und direkt ins Filstal, wo sich dann etwa 83% auf der Karrosserie meines eben erst gewaschenen schwarzen Automobils niederschlagen.
Herzlichen Dank ;-)
Die anderen 57% hingegen scheinen dazu bestimmt, dem Fotografen die Freude am Kontrast zu verderben. So! Auch die Mathematiker unter euch dürften nun hinreichend eindringlich zu folgender Erkenntnis gekommen sein: Boah leck, voll viel Staub. Was 'ne Sauerei!
Zum Bild: selbst auf die kurze Distanz (etwa 50 Meter) zwischen 152 059-2 und mir geht schon ein deutlich sichtbarer Teil an Kontrast verloren.
Wohin ist dieser verschwunden? Vermutlich in die Sahara...
Geht's noch unklarer? Ich glaub' schon.
Dazu warten wir einfach auf einen Zeitabschnitt, in dem die Sonne etwas weniger dicke Schichten schwebender Teilchen durchdringen muss.
Je heller, desto diesiger? Irgendwie schon. Diese Erfahrung kann jeder Autofahrer machen, wenn er bei dichtem nächtlichen Nebel (auf Wunsch auch heftiges Schneetreiben) auf die glorreiche Idee kommt, das Einschalten des Fernlichts brächte verbesserte Weitsicht ins Cockpit. Das genaue Gegenteil ist der Fall.
Zurück zum Bild: hier verrät einzig und allein der Farbton, dass es sich nicht um wässrige, sondern um feste und weitgereiste Gast-Aerosole aus südlichen Gefilden handelt. Diese rauben zwar jeglichen Überblick, sorgen aber andererseits dafür, dass sich die Pflanzenwelt im Frühjahr 2014 um Wochen verfrüht aus den Winterbetten rollt!
Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, jemals Anfang April auf einen solch' fortgeschrittenen Entwicklungsstand geblickt zu haben.
Wenn da mal nicht zum Ausgleich der Sommer ins Wasser fällt. Wir werden sehen...
Wie sieht denn nun aber die Sache aus, wenn wir die Brennweite verdoppeln?Natürlich nochmals eine Stufe undurchsichtiger.
Diese Bedingungen ermöglichen eine zweifache Freistellung, nämlich einerseits über die Schärfe, und andererseits über den Kontrast.
Da sich 152 104-6, bedingt durch die große Brennweite, selbst schon ordentlich vom Betrachter distanziert, reicht der Kontrast ehrlicherweise allenfalls von 'erbärmlich' auf Höhe der Lok bis 'unterirdisch' im Bildhintergrund.
Afrika sorgt für 'wüste' Verhältnisse...
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