31. Juli
Der letzte Tag des Monats wird nochmal eifrigst genutzt, zumal das Wetter ebenfalls prima mitspielt.
Selbstverständlich legen dabei wir grosses Augenmerk auf die Hausordnung (unten links).
Hmmm...
...was tun, wenn man gerade mit 1,8 kg schwerem Telezoom auf der Suche nach Experimentalbildern durch die Landschaft hampelt, und plötzlich das Josera Zügle hinterm Bahnhofsgebäude auftaucht?
Ich empfehle folgende Vorgehensweise:
1) Blöd aus der Wäsche schauen (kann ich ganz toll)
2) Ärgern (kann ich auch prima)
3) Auf die kleinste Brennweite zoomen und eine Presspassung versuchen (funktioniert manchmal)
Bei Geislingen/West taucht abends um 17 Uhr aus dem völlig falschen Licht der wahrscheinlich kürzeste Zug der Welt auf...
...nicht zu verwechseln mit der 'wahrscheinlich längsten Praline der Welt'.
Der Mühe Lohn.
Am schweißtreibenden Standort beim Geislinger Hufeisen hatte ich den ersten Sonderzug knapp verpasst und war entsprechender Laune. Doch dann sah ich die 151er erneut Richtung Westbahnhof rollen.
In der Hoffnung, wenigstens noch einen Güterzug zu erwischen, ging es erneut auf den Ansitz...
...und ich traute meinen Augen nicht:
Ein zweiter Sonderzug wurde die Steige hoch geschoben.
30. Juli
Ein Zwischenhoch sorgt für interessante Bewölkung. Allerhöchste Zeit für ein Experimentalbild.
Titel: Zeitspiegel
Reger Schubverkehr herrschte auch heute wieder auf der Geislinger Steige.
Zur Mittagszeit dieselt HGK an der bereits wartenden 151er vorbei.
Von 'regem Betrieb' kann hier leider schon lange keine Rede mehr sein.
An der ehemaligen Nebenstrecke nach Wiesensteig wächst nur noch 'Gras über die Sache'.
Wir stehen am Bahnübergang auf Höhe Geislingen/Altenstadt.
Zurück zu erfreulicheren Dingen...
Bei Geislingen/West zog um 13 Uhr der EKOL des Weges - leider aus ungünstigem Blickwinkel.
Bruderherz Alex brachte mich auf die Idee, den zeitlichen Leerlauf während des Andockmanövers zu einem Stellungswechsel zu nutzen. Gute Idee!
...aber man unterschätzt diesen 'Leerlauf' gewaltig, denn mit gerade mal 30 Sekunden Atempause erwischte ich die Garnitur bei der Ausfahrt aus dem Hufeisen.
Welchen Sinn machen eigentlich Katzenaugen an der Weichenlaterne?
Mir ist schon klar, daß durch die reflektierende Beschichtung die Erkennbarkeit der anliegenden Weichenstellung auch unter ungünstigen Lichtverhältnissen gewährleistet wird...
...aber woher weiß die Katze, in welche Richtung sie blicken muss?
Aus der Reihe: Deppen bei der Arbeit!
Ich wollte eigentlich den schönen Schwung der steilen Zufahrtstrasse zum Waldheim komplett mit in den Bildausschnitt nehmen...
...aber ratet mal, welcher Dilettant sein Auto so saublöd geparkt hat, daß usw. usw. usw.
29. Juli
Aufgrund des sehr unbeständigen Wetters mit teilweise heftigen Schauern sind größere Aktivitäten gestrichen.
Ein Besuch bei Geislingen/West ist aber allemal genehm - trotz sehr schwieriger Lichtverhältnisse...
Ernsthaft:
Auch draussen waren die Verhältnisse nicht sonderlich berauschend.
Der Such- und Rätselspass für jung und alt:
1) Finden Sie den Triebfahrzeugführer!
2) Welches Signal leuchtet seitenverkehrt?
Als diese 155er sich von Kuchen her die letzten Meter zur Schubhilfe hochquälte, verdunkelte sich der Himmel fast vollständig - bis auf eine gleissend helle Stelle links oben am Bildrand.
Super!
Da noch Zeit war, entschloss ich mich kurzerhand, in RAW aufzunehmen und ein Bastelbild aus 2 verschieden ausbelichteten Rohdateien zu erstellen.
Abends kam dann doch tatsächlich noch die Sonne hinter den Wolken hervor - selbstverständlich nach einem heftigen Schauer.
Meiner Meinung nach erzeugen diese Bedingungen die schönsten Stimmungen:
Saftige leuchtende Farben im Vordergrund versus dunkler und strukturierter Himmel.
Hier blicken wir am späteren Abend bei Gingen dem nach Osten abziehenden Schauer hinterher.
Entgegen sonstiger Gepflogenheiten der Blickwinkel aus tiefer Hocke.
28. Juli
Rentner müsste man sein.
Fast täglich und bei Wind und Wetter sitzen diese beiden Herren auf dem Bänkchen bei Geislingen/West.
Manch' einer mag sich nun fragen: Und was machen die da? Ist ja laaaaangweilig...
Eine mögliche Antwort wäre: Zufrieden und mit sich und dem Leben im Reinen sein!
Das hat was, oder findet ihr nicht?
Meine Philosophie der planlosen Ausritte an den Schienenstrang hatte ich bereits erläutert
(siehe unter 25. Juli), ebenso die Freude bei unerwarteten Fängen.
Heute war wieder so ein Tag:
Anfahrt - Kamera einschalten - Einstellungen checken - Testbilder schiessen - Dieselbrummen hörbar -
Kameraschwenk - Bildausschnitt zoomen - abdrücken...
...und sich freuen wie ein Schneekönig.
27. Juli
Na, da schaunen die Kinners nicht schlecht.
Bei Geislingen/West fährt die Walter Spedition gleich in das Andock-Gleis ein.
Die Schubhilfe wartet schon.
Übrigens: Ich staune ebenfalls...
...und zwar darüber, wie regelmäßig in den letzten 3 Jahren pünktlich zu Ferienbeginn die Großwetterlage umkippt. Wir haben hier in BaWü den Schulschluss einfach zu spät.
Der Sommer findet in Deutschland meist im Juli statt. So auch dieses Jahr.
Mist Mist Mist!
Nochmal übrigens:
Auch Michael Knoll, der Erbauer des Eisenbahn Albübergangs, zieht - wenn man genau hinschaut - eine leicht säuerliche Miene. Liegt's ebenfalls am Wetter?
Die Abbildung zeigt einen Teil des Denkmals an der Geislinger Steige.
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