EISENBAHN historisch

 

Hinweis zum folgenden: Die Original-Bilder sind in einem sehr schlechten Zustand. Wir hatten diese in unserer Kindheit in einer Art Collage an die Wand geklebt, wo sie dann jahrelang dem Tageslicht ausgesetzt waren. Das kann nicht gut gehen.

Dennoch eine sehenswerte Dokumentation der guten alten Zeit.

Mein Bruder Alexander (links) und ich 1971 am Bahnhof Geislingen West.

Bilder bewegen sich nicht, aber Sie können sehr wohl bewegen...

 

 

Schon damals etwas besonderes. Die schönste Lok aller Zeiten. Der an der linken Bildseite erkennbare Hang war als immerfeuchtes Wiesle berüchtigt. Heute steht hier das Neubaugebiet Tegelberg. Wollen mal schauen, wann die ersten Risse an den Häusern aufgrund Erdbewegung und unzureichender Drainage sichtbar werden.

 

Ein auch 1971 äußerst selten anzutreffender Moment. 3 Schubloks warten bei Geislingen West auf ihren Einsatz. 

 

Bei Salach versuchte sich Vati am InterCity (den es auch in einer Gasturbinen-Version mit tollem Klang gab). Das war meiner Erinnerung nach auf Höhe der Fabrikanlagen. Damals gab es dort noch eine Schranke. Im Hintergrund ist Burg Staufeneck wage erkennbar.

 

Hier kommt die Dääleskäddr bei Geislingen West angefahren. Interessant die jungfräuliche Vegetation zur rechten Hand.

 

 

Ebenso gab es am Bahnübergang noch ein Wärterhaus mit viel Flair. Heutzutage bleibt einiges auf der Strecke... leider nicht im wörtlichen Sinn.

 

 

In Ulm wartet dieser Nahverkehrszug auf Weiterfahrt (1977).

 

Bereits im Alter von 2 Jahren entdeckte ich die Liebe zur Fotografie. Die mit Wechselobjektiven vollgepackte Fototasche brachte mich allerdings an den Rand eines Bandscheibenvorfalls (Bahnhof Geislingen/Steige 1966. Ausflug nach Ulm).

 

Doch wie ergründet sich eigentlich die enge Verbundenheit mit dem Schienenstrang? Selbstverständlich ist Vati schuld. Und solange er nicht das Geld zusammen hatte, um seinem Zögling eine Modelleisenbahn zu kaufen, wurde eben auf das zurück gegriffen, womit er selbst in fröhlichen Kindertagen gespielt hatte (Franks Spielzimmer 1968).

 

Aber auch Mutti (rechts) wurde des öfteren am Bahnsteig gesichtet. Hier 1976 in Pierrefitte mit Schwesterherz. Gleich geht's in das 12 km entfernte Paris.

 

Diese Krone in der Geschichte der Bildaufteilung legte zweifelsohne den Grundstein zur Entwicklung der digitalen Fotografie (mit deren Hilfe sich Müll beispiellos schnell und gründlich löschen lässt). Dennoch sehenswert: Am linken Bildrand erkennt man die mittlerweile begrünte Rampe, die einst die Zufahrt zum beschrankten Bahnübergang war. Dieser endete auf der rechten Seite zwischen dem Streukasten und dem V8-Abfangjäger, mit dem sich ein nicht näher benannter Berufsanfänger recht zwiespältige Reaktionen in der restlichen Mittelklasse-Leasingfahrzeug-Führungsriege einhandelte (kicher kicher).  

 

Sicherlich ist diese Baureihe völlig ohne computerunterstützte Konstruktion und Fertigung auf die Schienen gestellt worden...  und strotz vielleicht gerade deshalb beispiellos mit fesselnder Aura?

 

Zwei Schlaggl in Stuttgart im Sommer 1991. 

 

Gleich hat es dieser Güterzug geschafft. Die Aufnahme von Alex entstand kurz vor Amstetten. Hinten schiebt ebenfalls eine 150er. Bild folgt in Kürze.

 

 

Ist wirklich nichts beständiger als der Wandel? Offenkundig ja. Doch gibt es zumindest für die Dauer eines Menschenlebens viele Dinge, die nicht nur in der Erinnerung Bestand haben. Eine (auf alt getrimmte) Aufnahme aus dem Jahr 2009. Fret Feuerstein verläßt das Geislinger Hufeisen Richtung Stuttgart. Beachten Sie die Silhouette des Bergrückens und das Warnschild mit den schwarzen Streifen (Vorsignalbake Ne3)...

 

...werfen wir nun für einen kurzen Moment Handys, oberflächliche Internet-Chatbekanntschaften, Airbags, Wirtschaftskrisen, Feinstaubplaketten, Fahrkartenautomaten, Schallschutzwände, Praxisgebühren und Warnhinweise auf Zigarettenpackungen über Bord und reisen fast 40 Jahre zurück. Ist die gute alte Zeit wirklich nur eine verklärte Erinnerung? Ich bin mir nicht sicher...

 

Untermotorisiert war dieser Nahverkehrszug bestimmt nicht.

 

Eine damals brandneue 150er hat den Bahnhof Geislingen West erreicht und passiert gleich die wartende Schublok.

 

Die ''Dääleskäddr'' überquert gerade den Bahnübergang, vorbei an einem wartenden Lastkraftwagen, und wird nach wenigen Metern den Bahnhof Geislingen Altenstadt erreichen.

 

Und auch auf der Hauptverkehrsstrecke warten die Fahrgäste nicht vergebens (Geislingen West um 1977).

 

In Gegenrichtung natürlich ebenso...

 

 

Den Klang einer 117er vergisst man niemals. Man hörte sie am Bahnhof Geislingen West schon in Kuchen um die Kurve kommen (jene konnte man damals sogar von hier aus einsehen). 

 

Moderne Zeiten...

 

 

Im Frühjahr 1990 rollt dieser Güterzug bei Gingen Richtung Stuttgart.

 

Eine 110er mit Schürze.

 

Ein Nahverkehrszug verläßt den Bahnhof Geislingen West Richtung Kuchen. Die Geräusche, die eine 141er beim Anfahren gemacht hat, waren mir damals sehr suspekt.

 

Über Sinn und Unsinn einer Einheitslackierung läßt sich trefflich streiten. Heutzutage bin ich froh um jedes Bild aus dieser Epoche. Der Lokführer der 193 geniesst derweil die Sonne. Ein Plausch mit mir oder meinem Vater war damals keine Seltenheit. Da gab es halt noch keine Handys.

Einmal durfte ich in dieser 193 sogar mitfahren (Schubbetrieb bis Amstetten. Rückfahrt bis Geislingen, wo Vati schon wartete). Unvergesslich!