01. August 2013
Jurassic Park
Durch armdicke Masten und unter ständigem Starkstrom stehenden Drahthimmel von der Außenwelt abgeriegelt, kann der interessierte Zaungast im Jura-Urzeitpark Geislinger Steige ohne Gefahr für Leib & Seele eine der wenigen verbliebenen Sechsachserinnen in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten.
A propos 'natürlich'...
...ich muss da mal was fragen: stört ihr euch in Steven Spielbergs Verfilmung des Michael Crichton Thrillers 'DinoPark' eigentlich auch so an den total überzogenen Spannungs-Marathons?
Ist es nicht ermüdend, wenn die Hauptakteure über die Länge des halben Films ständig, auf den letzten Drücker, um Haaresbreite und mit 3 Tonnen glücklicher Fügung im Gepäck der latenten Todesgefahr (Verfolgung durch galoppierenden T-Rex mit scheiß Laune, schubweise vom Baum fallendes Kraftfahrzeug et al) entrinnen? **
Ebenso befremdlich erscheint, dass sich der mit allen Instinkten und der Erfahrung eines Jägers mit Leib und Seele ausgerüstete Wildhüter Muldoon von einer Gruppe Dilophosauren in einen Hinterhalt locken lässt (was er mit dem Leben bezahlt)...
...während die völlig verängstigten Rotznasen Tim und Lex - die Enkelkinder des Multimilliardärs und Parkbetreiber Hammond - erfolgreich zwei hochintelligente Raptoren (die im Verbund jagen und offensichtlich sogar den Mechanismus eines Türgriffs durchschauen) in der hauseigenen Großküche an der Nase herum führen.
Naja, watt willste da machen. Solange das Popcorn schmeckt ;-)
Total cool hingegen Jeff Goldblum in der Rolle als Chaostheoretiker Dr. Ian Malcolm, der bereits zu Beginn des Films vor der Unkontrollierbarkeit dieses Projekts warnt, und dabei einen Satz in die Runde wirft, der mir nachhaltig im Gedächtnis blieb:
Das Leben lässt sich nicht einsperren, es findet einen Weg.
** in dieser Hinsicht setzt nur der katastrophale Katastrophenfilm '2012' aus dem Jahr 2009 noch eins drauf. Das sehr ungeschickte Handlungskonstrukt aus Weltenbrand und Familienschicksal hält die Hauptakteure über Großteile der Spieldauer in Atem und auf der Flucht...
...beständig und dicht gefolgt von Herrn Armageddon, der in gleichbleibendem Abstand von gefühlten 12,67 Metern (gemessen ab Hinterachse Fluchtfahrzeug bzw. ab Heckleitwerk Kleinflugzeug) alles in Schutt und Asche legt, was eben noch sicher schien.
Gääääähn...
... da schau'n wer doch lieber auf 151 058-5 und in den hintergründigen Westhimmel...
07. August 2013
Train A Grande Tristesse
Das heutige Morgengrauen hat seinen Namen redlich verdient. Geschlossene Wolkendecke, leichter Nieselregen und ein kühles Lüftchen lassen hier bei Gerlenhofen auch der besten Stimmung keine Chance auf Beständigkeit.
Was man diesem scheinbar verschlafenen Stück Schienenstrang überhaupt nicht ansieht ist die Tatsache, dass hier die Nahverkehrs-Garnituren mit einer Geschwindigkeit (in Blickrichtung) vorbeirasen, als ob's kein Morgen gäbe.
Interessant die deutlich erkennbaren Gleisbettverwerfungen. Vielleicht führt das im Vergleich zur freien Strecke stabilere Element der Straßenüberquerung langfristig zu einer relativen Absenkung des nachfolgenden Gleisbetts, und die dadurch induzierte Schwingung des Zuges führt zu örtlichen Mehrbelastungen...
...oder aber es liegt ganz simpel an den unzähligen Hunden, die hier zur Verrichtung dringender Geschäfte an den Ortsrand geführt werden. Deren Hinterlassenschaften verstopfen das Gleisbett und führen zur Aufschwemmung.
Prima, gell. Wie sie sehen, gibt es für jedes Problem Lösungen, die einfach, logisch...
...und falsch sind ;-)
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