30. Januar
Valkenvania
In dieser Filmkomödie aus dem Jahre 1991 spielt Dan Aykroyd den abgedrehten Richter Alvin Valkenheiser und erntete dafür 1992 immerhin eine Goldene Himbeere - hingegen wurde David B. Miller wegen des gelungenen MakeUp für den Saturn Award nominiert, denn besagter Richter trägt eine Nase im Gesicht, die frappierend einem männlichen primären Geschlechtsorgan ähnelt.
Das hat einen merkwürdigen Effekt zur Folge: obwohl alles andere als schön, muss man andauernd hinschauen!
Der gleiche Effekt stellt sich - zumindest bei mir - beim Betrachten des EuroLight ein, der anlässlich ausgedehnter Messfahrten im Raum Geislingen unterwegs war.
Ergeht es den an Bord befindlichen Messdienern vielleicht ebenso? Sind diese Messfahrten womöglich nur mit reichlich Messwein zu ertragen?
Ernsthaft: ich bin hin- und hergerissen ob der sehr exotischen Gestaltung dieser Lokfront, und als Tf würde ich mich wahrscheinlich an dem durch die relativ kleinen Fenster verursachten Tunnelblick stören.
Dennoch ist EuroLight eine willkommene Abwechslung, und Lothar machte erneut seinem Ruf als Sonnenkönig alle Ehre und hielt diese Szene mustergültig im Bilde fest.
An dieser Stelle herzlichen Dank für das tolle Gastbild!
08. Januar
Learning by doing
Dieser scheinbar harmlosen Beleuchtungssituation wohnt ein unglaublich hoher Dynamikumfang inne, denn während einerseits der Standort in Abschattung abzusaufen beginnt, ist die Sonne am Himmel rechterhand fast am Durchbrechen und taucht die umliegenden dünnen(!) Wolken in gleissendes Licht.
Vor zwei Jahren hätte ich unter solchen Bedingungen gleich wieder eingepackt.
In dieser Aufnahme ist erneut die Entstehung des Aubergine-Tones, bei bestimmten Wetterlagen, im entfernten Gehölz (Bergrücken) toll zu erkennen: als Resultierende aus der Vermischung der linkerhand im Gestrüpp vorzufindenden Grundtöne Braun-Beige-Litschi und bläulichem Dunst.
Weit interessanter aber ist die am Bahnhof Gingen seit 01.01.2011 gültige Sonderregelung, denn wie am Hinweisschild abzulesen, ist es schwarz gekleideten Männern zukünftig erlaubt, bei Sonnenschein ein rotes Rhönrad im Bereich des Bahnsteigs zu benutzen.
Balfour Beatty
Schaut man sich das Portfolio der Balfour Beatty Rail GmbH an, wird schnell klar: die können wirklich alles!
Bahnelektrifizierung, Signaltechnik, die gesamte elektrotechnische Ausrüstung entlang der Strecke und seit neuestem auch Gleisbau.
Kein Wunder also, wenn Beaufort Beauty ausschaut wie ein 47-teiliges Schweizer Offiziersmesser.
Im Gegensatz zu dieser Unternehmung kann ich übrigens noch nicht alles. Ich kann zum Beispiel keine spontanen Lokportraits. Des weiteren scheint die Gleisbettung an dieser Stelle nicht vollständig im Wasser zu liegen. Ein Phänomen, das mir in Gingen des öfteren schon aufgefallen ist...
...oder aber Bedford Barbie leidet nach einer Schönheitsoperation unter ungleich großen...
...was auch immer.
Wunderschöner Alltag
Herrlich! Für ungefähr 5 Minuten schaute die Sonne in Gingen vorbei. Dass dies eine absolute Ausnahme war, lässt sich unschwer am bedeckten Himmel erkennen.
Aus Richtung Hohenstein kamen diese beiden Wanderer nach erfolgreicher Tagestour den Berg herunter gelaufen. Nun folgt die letzte entspannend gemütliche Etappe: die Rückfahrt mit der Regionalbahn zurück ins heimatliche Städtchen.
Nachtrag: die große Sensation und absolute Weltpremiere!
Offensichtlich ist es mir gelungen, zwei Geistwesen fotografisch festzuhalten! Das ist nämlich momentan der einzigste Erklärungsansatz, den ich liefern kann, sollte mich jemand fragen, warum diese beiden Menschen(?) keine erkennbaren Schatten werfen...
Das ist ein Fall für die 300%-Ansicht! Mehr dazu siehe unten...
Das sind ja doch nur Menschen ;-)
Schade eigentlich, denn die Weltsensation muss nun wohl auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
In der mit starker Unschärfe (denn nichts ist schlimmer, als tote Information scharfzuzeichnen) versehenen 300%-Ansicht sind deutliche Schatten zu erkennen. Sehr schlanke Schatten!
Wandern hält eben fit...
06. Januar
Frau Hundert
Dunkel und hoch war's bei Süssen, als der DLr 93938 Stg Nord Gbf - Amstetten(Württ.) endlich um 14:57 Uhr durch den Bildausschnitt fuhr. Die blauen Flächen an den tollen F-z wurden in bewährter Manier farblich bereits auf elektronischem Wege ihrem zukünftigen Aussehen angepasst...
Soweit mein geschätzter Kollege und lieber Freund Peter Rappold, der mir dieses wunderschöne Szenario gerne zur Verfügung stellte.
Wie man unschwer erkennen kann, gehört Peter ebenfalls nicht zu der Sorte Fotografen, die alles abschießen, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Viel lieber nutzt er die Zeit bis 3 dazu, selbst auf einen Baum zu steigen.
Ich finde, eine ganz tolle Art, den Leitspruch Carpe diem! in die Tat umzusetzen.
Der schnellste Doppeldiesel-IC
Im Rahmen der Aktionswoche 'Sinnfreie Bildkommentare' servieren wir Ihnen heute:
Menschenskind, Gerhard! Durch Lonsee mit -15! So schnell waren wir am Albaufstieg seit Monaten nicht mehr. Da werden unsere Fahrgäste aber mal Augen machen... und von wegen immer zu spät und den ganzen Mist. In 12 Minuten sind wir in Ulm, und dann können die sich alle gleich mal bei uns bedanken.
Ernsthaft: der zweifache Feinstaub kam wirklich sehr pünktlich, aber irgendwie komischer als sonst, womit mein geplanter Bildaufbau in glitzernden Scherben am Boden lag. Dank schneller Improvisation und einem Spurt im kalten Schnee (der sich nun zunehmend auch in den Stiefeln sammelte) erwischte ich das traute Paar in einem günstigeren stumpfen Winkel.
Besonders gelungen ist aber bei dieser Aufnahme etwas ganz anderes: bei entsprechender Bewölkung, Dämmerung und Luftfeuchte entwickelt entfernteres Gehölz aus der Kombination von blauer Stunde und erdigen Farbtönen einen deutlichen Aubergine/Violett-Stich...
...welcher hier absolut authentisch wiedergegeben wird.
Dämmerstimmung bei Westerstetten
Die blaue Stunde kann im Winter genauso schön sein wie im Sommer, nur hat sie zur kalten Jahreszeit für Eisenbahnfotografen im Raum Geislingen an der KBS 750 regelmäßig einen großen Haken: sie ereignet sich rund um 16:30 Uhr.
In diesem Zeitraum ist kaum mit Güterverkehr, Sonderfahrten oder Überführungen zu rechnen.
Egal, denn im Dunkeln ist auf jeden Fall gut munkeln, und immerhin ist auf dieser Aufnahme deutlich zu erkennen, dass an den Signalen das eine oder andere Lampengehäuse erneuert wurde.
05. Januar
Der Weichenschmierer
Früher Vormittag am Bahnhof Geislingen/Steige. RegioDB macht sich gerade in Richtung Göppingen auf den Weg und passiert das Stellwerk. Auch die ersten Sonnenstrahlen passieren gerade das Stellwerk und wandern ganz arg sehr langsam in Richtung auf meinen Standort.
Das Eintreffen am selbigen habe ich aber nicht mehr erleben wollen, denn es herrschte unbarmherzige Eiseskälte. Trotz nahezu absoluter Windstille bliebt mir nach etwa 15 Minuten das Gesicht stehen. Des weiteren hatte ich einen Objektivwechsel hin zu mehr Brennweite ordentlich vergeigt, denn ich beging den Fehler auszuatmen, und erhielt dafür augenblicklich zur Belohnung eine dünne Eisschicht auf die Rücklinse.
Umso größer der Respekt vor allen, die trotz (oder wegen!) Wind und Wetter raus auf die Piste gehen und still und heimlich dafür sorgen, dass unsereiner auch weiterhin den Luxus genießen darf, der Meinung sein zu können, alles liefe ganz selbstverständlich wie von allein.
(Na, das ist doch mal ein Satzkonstrukt, gell)
02. Januar
Aus der Reihe: God is a Modelleisenbahner
Ist das nicht herrlich? Man nehme: einen Prellbock, ein Geländerchen, ein paar Schutzsignale und eine Geschwindigkeitstafel. Dann setze man das ganze unter schummrigen Himmel und zünde ein paar Natriumdampflichter. Wer noch Lust hat, baut zusätzlich einen historischen Turm an den Bergrücken im Hintergrund und setze diesen ebenfalls unter Licht.
Wer jetzt immer noch Lust hat, täte mir einen großen Gefallen, wenn er die offenbar etwas lustlos eingeklebten Strommasten am Lot ausrichten könnte (Tipp: herausgelöste Masten mit Quarzsand und dünnflüssigem Sekundenkleber fixieren, anschliessend mit 2K-Epoxydharz dauerhaft befestigen).
Aufnahme bei Geislingen/West.
01. Januar
Das offizielle Eröffnungsbild für das Jahr 2011
Ich wünsche allen Besuchern ein frohes und gesundes neues Jahr!
...und ärgern Sie sich nicht, wenn Sie aus diesem oder ähnlichem Anlass zum 2,8 millionsten mal von Ihren Verwandten oder Freunden Sprüche wie Jaja, Gesundheit ist das wichtigste! hören.
Die plattesten Redensarten sind die richtigsten, und ohne Gesundheit ist alles(!) scheiße. Also auf zu neuen Schandtaten! Und für sämtliche Probleme, die uns mit Sicherheit auch im neuen Jahr Kopfzerbrechen bereiten mögen, folgendes Rezept:
Die lösbaren Probleme lösen, und mit allen anderen Problemen halten wir es wie der ehemalige Testpilot Charles Elwood "Chuck" Yeager, welcher dereinst folgendes von sich gab: wenn Du ein Problem nicht im Griff hast, vergiss es!
Aufnahme am Bahnhof Geislingen/Steige.
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