17. Mai 2014
The Green Mile
'Noch' ist das Grün der Blätter- und Stengelgeneration 2014 frisch, saftig und hell. Im Juni sieht's dann schon wieder anders aus.
Auf der anderen Seite hat die Sonne 'gerade eben' erst damit angefangen, den Standort auszuleuchten. Gegen 12:30 Uhr passiert der Doppeldiesel das nordwestliche Ende des Geislinger Hufeisens in Fahrtrichtung Stuttgart.
Hier sieht's aus wie im Dschungel, und auch wenn ich bei der Aufbereitung großzügig mit den Color-Eimern hantiert habe, kommt nur annähernd rüber, wie genial es sich anfühlte, inmitten dieses prallen Lebens unter den wärmenden Strahlen zu stehen, und einfach nichts zu tun als den Augenblick in sich aufzusaugen...
...Welten entfernt von jeglicher Business-Konzern-Scheiße.
Can you feel it, too?
03. Mai 2014
Reduced To Inaction
Stillstand bedeutet Rückschritt. So erzählte es uns schon der Rat der Filstal-Ältesten am wärmenden Lagerfeuer...
...und war ob der eigenen Weisheit so dermaßen begeistert, dass er nicht bemerkte, wie der Funkenflug das rücklings gelegene Getreidelager abfackelte.
Egal, und recht hatten sie ja trotzdem, und es kommt noch schlimmer:
Wer still steht, der verliert sogar gleich im Doppelpack, denn erstens vergrößert sich stetig die 'Distanz' zu den weiterhin fleißig Fortschreitenden (also ein relativer Rückschritt)...
...und zweitens schreitet der Stillstehende auch absolut rückwärts, denn solange in unserem Universum Raum und Zeit existieren, gelten auch die Gesetze der Thermodynamik. Eines dieser Gesetze erzählt uns etwas über die zwingende Zunahme der Entropie (Unordnung) in einem System, dem keine Energie (Arbeit) mehr von Außen zugeführt wird.
Im Klartext:
Wer nicht ständig putzt, schraubt, saugt, hämmert, abheftet und lackiert...
...der verstaubt, korrodiert, verschimmelt, verdreckt, verkalkt und riecht zunehmend schlecht.
Dieses Gesetz galt natürlich schon lange vor Einführung der Menschheit.
Jegliche Form des Lebens, vom einfachen Einzeller bis hin zum 1,2-fachen Investmentbanker, stellt ein System höchster Ordnung dar, zu dessen Aufrechterhaltung eine permanente Energiezufuhr notwendig ist.
Bereitgestellt wird diese Energie letztendlich und oft über viele Umwege von unserer Sonne.
Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht(!), dass überall, wo die Sonne scheint, auch die Unordnung wieder abnimmt, denn dazu braucht es lebendige Organismen.
Damit zur nachfolgenden Aufnahme:
Was unterscheidet den Weichenkasten vom Leben? Ganz einfach: seine Entropie nimmt beständig zu.
Während das Leben (hier in Form der Pflanzen) die Energie der Sonne nutzt, um hochgradig von der Umgebung abgegrenzte Systeme (Stengel, Blätter) entstehen zu lassen, nutzt der Weichenkasten Sonne, Wind und Wetter lediglich dazu, seinen Zerfall zu beschleunigen.
Die Unterscheidung zwischen Leben und totem Material lässt sich übrigens auch mittels meiner total seriösen Von-hinten-retrograd-Gegenprobe verifizieren, denn während es dem Weichenkasten unmöglich ist, den Zerfall zu stoppen oder gar umzukehren, ist es dem Leben sehr wohl möglich, seinen Zerfall zu beschleunigen...
...und dies sogar ganz ohne Sonnenlicht. Wozu gibt es denn Solarien ;-)
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